Nur aufgehübscht,oder mehr?

Nach der letzten grundlegenden Sanierung in den 1980er-Jahren mussten wir nach rund dreieinhalb Jahrzehnten einfach feststellen, dass die Innenstadt in die Jahre gekommen ist: An vielen Stellen in der Fahrbahn gab es bereits Schäden, im Gehwegbereich wurden viele Engstellen und ein unebenes Pflaster moniert, und der Platz vor dem Rathaus verspürte immer noch den Charme der 70er-Jahre. Darum haben wir uns 2016 auf den Weg gemacht.

Das Kreisjubiläum aus der Sicht der Kreisverwaltung

50 Jahre Kreis Gütersloh – ein zu feierndes Ereignis? Anlass für eine Zwischenbilanz? Entwicklung von Zukunftsaussichten? Jubiläen sind immer eine Mischung von allem. Übers Jahr gibt es eine ganze Reihe von Aktivitäten und Veranstaltungen, die koordiniert und vorbereitet werden wollen. Birgitt Rohde, bis vor kurzem noch Leiterin des Kreisjugendamtes, und Jan Focken als Leiter des Referats Presse, Kultur und Archiv gewähren Einblicke hinter die Kulissen.

Die Elementes eines Wappens

Was sollte der 1973 neu gebildete Kreis Gütersloh im Schilde führen? Die Aufgabe, der neuen Vielfalt für das mehrteilige Kreisgebilde Gütersloh in einem Wappen gerecht zu werden, gestaltete sich schwierig, war der Kreis doch, wenn man weit genug zurückblickt, aus ursprünglich sechs verschiedenen historischen Territorien zusammengefügt worden. So finden wir im Kreiswappen die Sparren der Grafschaft Ravensberg, das Osnabrücker Rad des Amtes Reckenberg mit seiner Hauptstadt Wiedenbrück, den Adler der Grafschaft Rietberg sowie Rot und Gold für die Fürstbistümer Münster und Paderborn. Außen vor blieb der Löwe der Herrschaft Rheda, der sich als zweites Tier nicht mit dem Rietberger Adler vertragen hätte.

Innovationen auf Schienen

Bahnreisen verschaffen nicht nur erfreuliche Aus-blicke. Bahnhöfe und Anlagen befinden sich vielfach in erbarmungswürdigem Zustand. Von Graffity überzogene Flächen tun ihr Übriges, um das Auge des Betrachters zu beleidigen. Verwahrlosung, Leerstände und Rückbau sind die Ergebnisse einer verfehlten Verkehrspolitik, die in erster Linie auf möglichst hohe Renditen setzte.

Auf Holz gebaut

Besucht man ländliche Museen, so besichtigt man überwiegend Produkte aus Holz. Bis zur Erfindung des mineralölbasierten Kunststoffs blieb Holz ein unverzichtbarer, weil meist verwendeter Werkstoff. Vor der Industrialisierung bestanden weitgehend alle einfacheren Gegenstände, Werkzeuge, Fahrzeuge und Bauten aus Holz. Handgeschmiedetes Eisen, etwa Nägel, waren kostbar und teuer. Transport- und Aufbewahrungsbehälter wie Kisten, Fässer und Wannen, Haushaltsgegenstände, Schuhe und vieles mehr: Eine ganze Bandbreite von Holzhandwerkern verwandelten Bäume zu dem, was der Mensch zum Leben, Arbeiten und Wohnen brauchte.

Luchs und Maus

Im Abwehrkampf gegen die Nager wurden Mausefallen erfunden, zumeist trickreiche Konstruktionen aus Draht und Holz. In 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte sollen 200 verschiedene Modelle entwickelt worden sein, wie ein Sammler aus Wiesbaden ermittelte. Wandernde Mausefallenhändler zogen mit ihnen durch ganz Europa, denn Bedarf bestand überall. Die Industrialisierung ermöglichte eine serielle und damit kostengünstige Herstellung der Mausefalle.

Mein Freund der Baum

„Und in den Wald gehe ich, um meinen Verstand zu verlieren und meine Seele zu finden.“ – Wäre ich zur Kur, würde ich es Wandeln nennen. Gemächlichen Schrittes begebe ich mich mit einer kleinen Gruppe schweigend auf den Weg. Jeden Schritt bewusst nehmen, nicht eilen, kein Wandertempo anschlagen. Eigentlich ist das hier nicht mein Ding, so geht’s mir durch den Kopf.

Der Kampf ums Holz

Je schlechter die Zeiten, desto begehrter das Holz. Die Zeit um 1800 war so eine schlechte Zeit, gekennzeichnet von wirtschaftlicher Depression und politischer Orientierungslosigkeit infolge der Französischen Revolution; ein Epochenumbruch, bei dem nicht klar war, wohin die Reise gehen würde. Eine gute Zeit höchstens für den Einfluss der Medien. 1798 in Dortmund von Arnold Mallinckrodt gegründet, erschien zweimal wöchentlich der „Westfälische Anzeiger“ als Organ des politischen Liberalismus. Das Blatt wurde zur bedeutendsten Zeitung in Westfalen, vielleicht auch, weil es für Sensationsmeldungen stets offen war. So finden sich zwei Versmold betreffende Notizen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben.