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Von norwegischen Verhältnissen sind wir zwar noch weit entfernt: Dort stieg der E-Auto-Anteil bei Neuzulassungen im April 2025 auf sagenhafte 97 Prozent. Aber immerhin zählte das Kraftfahrtbundesamt KBA in Deutschland mehr als 45.500 neue Batterie-Pkw im April 2025 (plus 54 Prozent zum Vorjahresmonat). Der Marktanteil der reinen Stromer kletterte auf 18,8 Prozent*. Dass sich die Mobilitätswende auch wirtschaftlich auszahlt, zeigt das Beispiel der überregional tätigen Presse- und PR-Agentur AD HOC aus Gütersloh.
Der Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto ist zwar nicht der einzige Meilenstein auf dem Weg zum Erreichen der auf europäischer Ebene vorgegebenen Umwelt- und Klimaziele, doch er ist sicher einer der wichtigsten. Nur: So wie der gesamte Pkw-Markt schwächelte jüngst auch der Absatz von E-Autos in Deutschland. Allein im zurückliegenden Jahr sank die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge von 524.219 (2023) auf 380.609 (2024) Fahrzeuge***. Zwar legten die Zulassungen seit Anfang des Jahres wieder leicht zu. Von einer Trendwende kann angesichts eines Marktanteils von 16,6 Prozent am Gesamtzulassungsvolumen aber noch lange nicht gesprochen werden. Gründe für diese Entwicklung gibt es viele – das Ende der staatlichen Umweltprämie für Elektroautos im Dezember 2023, hohe Anschaffungskosten, unzureichende Lade-Infrastruktur, etc.
An der Notwendigkeit, möglichst rasch eine Veränderung herbeizuführen, ändere dies aber nichts, sagt Frank Rettig, Inhaber und Geschäftsführer der Presse- und PR-Agentur AD HOC: „Natürlich ist die Mobilitätswende keine leichte Aufgabe. Sie vollzieht sich auch nicht von heute auf morgen. Aber wir sollten als Gesellschaft und auch als Unternehmer nicht so viel darüber reden, sondern selbst konkret damit anfangen. Für den Erhalt unserer Umwelt und den Schutz des Klimas lohnt sich das allemal.“
Unterm Strich sind E-Autos günstiger
Der 56-Jährige weiß, wovon er spricht. Seit 2017, dem Jahr des 30-jährigen Bestehens von AD HOC, rüstet er den Fuhrpark von AD HOC kontinuierlich von Verbrenner-Fahrzeugen auf E-Autos um. Ein Prozess, der im Jahr 2026 vollständig abgeschlossen sein wird.
Angefangen hat alles mit einer B-Klasse von Mercedes-Benz. Die erzielte damals noch eine recht geringe Reichweite, konnte aber ohne Anzahlung und mit einer kurzen Laufzeit von 18 Monaten zum „Probefahren“ angeschafft werden. „Lange Dienstfahrten waren damit natürlich nicht möglich, zumal die Lademöglichkeiten noch sehr dürftig ausfielen“, erinnert sich Frank Rettig. „Aber wir haben schnell erkannt, dass das Elektroauto Kosten spart und sichtbar auf das Image einzahlt.“
Heute werden fünf der sechs Firmenfahrzeuge von AD HOC elektrisch betrieben. Sie dienen teils als Poolfahrzeuge, teils als personenbezogene Dienstwagen. Je nach Einsatz kommen die Fahrzeuge im Jahr auf eine Laufleistung von 10.000 bis 20.000 Kilometer. „Dank eines immer engeren Lade-Netzwerks und günstiger Tarife, wie von IONITY oder seitens des Einzelhandels, ist es mittlerweile kein Problem mehr, lange Distanzen mit reinen E-Fahrzeugen zu bewältigen“, hat Frank Rettig festgestellt. „Ein Kollege ist kürzlich sogar mit seinem Dienstwagen bis nach Sizilien und zurückgefahren.“
Entwicklungen, die offenbar auch andere Flottenbetreiber erkannt haben. So hat sich das Verhältnis zwischen privat und gewerblich zugelassenen E-Autos spätestens mit dem Wegfall der Kaufprämie gedreht: 2024 lagen die gewerblichen Zulassungen über denen des privaten Sektors. Ein Fingerzeig, dass die Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt haben? „Leider hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Stromer in Anschaffung und Unterhalt erheblich teurer seien als Verbrenner. Tatsache ist aber, dass es gerade aktuell wieder sehr gute Angebote der Händler gibt – mit Leasingraten unter 200 Euro bei geringer Anzahlung, alltagstauglichen Kilometerpaketen und großzügigen Laufzeiten“, berichtet der Gütersloher. „Auch die Folgekosten für Versicherung, Service und Strom liegen in unserem Fall rund 30 Prozent unter den Ausgaben, die wir für einen herkömmlichen Fuhrpark leisten müssten.“ Sein Fazit: „In der Gesamtkostenrechnung sind für uns E-Autos in jedem Fall günstiger als Verbrenner, auch wenn sich die Relation durch den Wegfall der Förderung 2023 verschoben hat.“

E-Mobilität: ein Baustein unter vielen
Ob das noch von der Ampelkoalition herausgegebene politische Ziel von 15 Millionen zugelassenen E-Autos bis zum Jahr 2030 umsetzbar ist bzw. in den kommenden Monaten durch eine neue Vorgabe ersetzt wird, bleibt abzuwarten. Die Tatsache, dass dazu in den kommenden fünf Jahren jedes zweite neu zugelassene Auto elektrisch betrieben werden müsste, macht das Vorhaben zumindest aktuell aber eher unrealistisch.
Überlegungen, die Frank Rettig kaltlassen: „Wir haben uns als Unternehmen für diesen Weg entschieden. Wir sind nach wie vor überzeugt davon, dass es der Richtige ist. Wir werden das Thema E-Mobilität weiter vorantreiben.“ Darüber hinaus unternimmt der vierfache Familienvater einiges, um den CO2-Footprint seines Unternehmens weiter zu optimieren. So stellte er bereits vor über zehn Jahren auf echten, nicht zertifikatbasierten Ökostrom um und wechselte auch beim Gas mittlerweile auf einen reinen Biogasanbieter. „Daher ist das Thema E-Mobilität für uns zwar eine sehr wichtige, aber auch nur eine Etappe auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen. Unser Ziel ist es, eine Welt zu hinterlassen, in der unsere Kinder und deren Kinder gut, sicher und gesund leben können.“