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Ostwestfalen ist bekanntermaßen die „Wiege der Möbelindustrie“. Neben vielen bekannten Namen gibt es auch einige Hidden Champions, die sich mit ostwestfälischer Bescheidenheit im Hintergrund halten. Zu diesen gehören die Möbelwerkstätten Buschsieweke. Das in Verl-Sürenheide ansässige Familienunternehmen feiert – ebenso wie der Kreis Gütersloh – sein 50. Jubiläum.

Fotos: MBzwo

Der Geburtstag des Unternehmens wurde im März mit einem Aktionswochenende gebührend gefeiert. Gegründet wurde MB 1973 vom gelernten Zimmermann Heinrich Buschsieweke in Bornholte. Hier begann er, zusammen mit zwei Mitarbeitern, Treppen zu bauen. Sein Sohn Michael stieg nach der Meisterprüfung zum Tischler 1987 ins Unternehmen ein und startete mit der Produktion von Massivholzmöbeln. Es folgten Aufträge von Privatkunden, die sich für die Sonderanfertigungen und die hohe Qualität der MB-Möbel begeisterten. Heute arbeitet Buschsieweke sowohl als Zulieferer wie auch für Privatkunden.

Das schnelle Wachstum erforderte neue Firmengebäude. So zog man 1989 an die Industriestraße in Verl-Sürenheide, wo das Unternehmen noch heute seinen Standort hat. 1993 machte Uwe, der zweite Sohn von Heinrich Buschsieweke, seinen Meister und begann ebenfalls im Unternehmen zu arbeiten. Dank der guten Auftragslage wuchs MB und die Firmengebäude wurden sukzessive erweitert. Heute wird auf rund 1.700 Quadratmetern produziert. Dazu kommen noch Lagerfläche und eine Ausstellung mit etwa 500 Quadratmetern. Vor knapp einem Jahr wurde sogar noch ein weiteres Grundstück gekauft.

Traditionelles Handwerk trifft moderne Produktion

MB verbindet das Beste aus zwei Welten: Traditionelles Handwerk sorgt für die Individualität der Sonderanfertigung und ein hochmoderner Maschinenpark für die effektive und präzise Umsetzung der Kundenwünsche. So entstehen zeitlose Tische und perfekt auf die Wohnräume zugeschnittene Schrankmöbel. In Zeiten der Massenfertigung ist MB eine großartige Ausnahme: Die Verler stellen Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch her. Die vor Ort produzierten Tischplatten sind variabel in Material, Größe und Dicke, es gibt verschiedene Kantenlösungen und Bearbeitungen. Die Metall-Untergestelle werden im Umkreis gefertigt. 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – davon 13 in der Produktion – stellen Tische und Möbel her, die nach ganz Europa geliefert werden.

Gelebte Nachhaltigkeit

Die Fertigung vor Ort ist ein Teil der vom Unternehmen gelebten Nachhaltigkeit. Zudem wird in der Produktion mit eigenen Holzabfällen geheizt, das Firmendach ist bereits seit 2015 mit Solarpaneelen bestückt. Dazu kommt, dass die Tische und Schränke aus dem Naturmaterial Massivholz lange halten. Die Oberflächen werden überwiegend mit biologisch abbaubarem Öl behandelt. Darüber hinaus sind auch alle möglichen Beiztöne und Lackierungen möglich. Bei der Produktion wird nach dem Zuschnitt der einzelnen Riegel die Tischplatte zusammengestellt. Bevor die Platte verleimt wird, hat der Kunde die Möglichkeit, an der Gestaltung teilzuhaben und Änderungswünsche zu äußern – wenn etwa die Maserung eines Riegels nicht gefällt oder dessen Position geändert werden soll. So viel Mitgestaltungsmöglichkeiten sucht man in anderen Unternehmen vergebens. Die Tische sind für Generationen gemacht: Bei Bedarf können sie aufgearbeitet werden und sehen dann wieder wie neu aus. Das Design ist so zeitlos und individuell, dass sie auch von den nächsten Generationen geliebt und genutzt werden.

Immer nah am Kunden

„Jeder Tisch hat eine individuelle Maserung. Man spürt und sieht die schöne Struktur“, so Jana Buschsieweke. Sie und ihr Bruder André, der 2015 seinen Meister gemacht hat, sind die 3. Generation im Unternehmen. Als Digital Natives bringen sie neue Ideen zu Betriebsabläufen mit ein und arbeiten an der gemeinsamen Umsetzung. Die optimierten Prozesse bilden eine gute Grundlage für die Übernahme des Betriebs. Konkret heißt das, dass einige Prozesse sowohl im administrativen Bereich als auch in der Produktion digitalisiert werden und so das analoge Handwerk durch Mittel der digitalen Fertigung ergänzen. „So können wir unter anderem das vorhandene Wissen optimal bewahren und Prozessanalysen auf Grundlage von gesammelten Daten durchführen,“ sagt Jana Buschsieweke.

In der Produktion ist es zum Beispiel möglich, bereits durch einfache Mittel, wie das Scannen von Aufträgen an jeder Station, zu sehen, wie viel Zeit ein Auftrag bis zur Fertigstellung braucht. So könnten die Kunden per Mail über den Produktionsbeginn oder den Liefertermin informiert werden.

Individuelle Produkte füranspruchsvolle Kunden

Ihre Schwester Karina, die in Berlin wohnt, gründete bereits 2014 den Online-Shop MBzwo. Die modernen Designs von MBzwo werden zusammen mit MB umgesetzt und online erfolgreich verkauft. Auch bei Online-Bestellungen oder digital abgewickelten Bestellprozessen bei MB vor Ort, bleibt die Zusammenstellung der Produkte individuell. Bei den unzähligen Varianten (Größe, Holz, Oberflächen, Kante, Gestelle, Farben etc.) ist es allerdings ein recht komplexer Digitalisierungsprozess. „Wir sind auf einem guten Weg, Prozesse zu vereinfachen und schneller zu machen,“ ist Jana Buschsieweke überzeugt. Die Möbelwerkstätten Buschsieweke sind auf die Zukunft vorbereitet.

www.moebelwerkstaetten.de

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