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100 Jahre Sudbrock – was für ein schöner Geburtstag für den Holz verarbeitenden Möbelhersteller aus Rietberg-Bokel und Beleg dafür, dass sich Qualität am Markt durchsetzt und hält. Denn: Wer sich in der Möbelhochburg Ostwestfalen behauptet und sein Unternehmen mehr als drei Generationen erfolgreich führt, kann das nur über hochwertige Produkte und besonderen Service schaffen. Sudbrock hat sich mit seinem individuell anpassbaren Stauraum-Mobiliar eine Nische geschaffen und nachhaltig eingerichtet.
Text: Jessica Kaup – Fotos: Detlef Güthenke/Sudbrock
Die Passion für Holz liegt Familie Sudbrock im Blut. Bereits der Urgroßvater von Johannes Sudbrock war als Tischler tätig, sein Großvater dann Gründer der Möbelwerkstatt. „Es ist schön, Tag für Tag mit Holz zu arbeiten und gemeinsame nachhaltige Werte für die Zukunft zu schaffen“, schwärmt Johannes Sudbrock von dem persönlichen Möbelhandwerk, das in seinem Unternehmen in Rietberg-Bokel gefertigt wird.
Holz bestimmt das Leben der Unternehmer-Familie aber nicht nur beruflich, sondern auch in der Freizeit. So fährt man zur Naherholung ins eigene Waldstück in Hessen und genießt dort die abgeschiedene Ruhe im Forst. Was die Familie hier findet: viel Grün, frische Luft und freie Natur. Außerdem gibt es dort Bienenstöcke im Wald.
Nachhaltigkeit – mehr als ein Wort
Dass kein Raubbau an der Natur erfolgt und der Holzschlag nicht extensiv betrieben wird, liegt dem Unternehmenschef sehr am Herzen: „Wir kaufen unsere Hölzer aus biologisch-nachhaltigem Anbau“, berichtet Sudbrock und nennt neben dem Münsterland unter anderem den Harz, Thüringen und das Rheinland als Waldgebiete, aus denen Baumstämme bezogen werden.
In den Wintermonaten kauft Johannes Sudbrock das Holz – vornehmlich Eiche, aber auch Kirschbaum. Und wie sieht er aus, der perfekte Baumstamm? „Man kauft so ein bisschen die Katze im Sack“, schmunzelt Sudbrock, denn nicht immer spiegelt ein schönes Äußeres auch die inneren Qualitäten des Baumstammes korrekt wider. Grundsätzlich aber sucht der gelernte Wirtschaftsingenieur gesunde Stämme mit einem Durchmesser zwischen 50 und 80 Zentimetern, die gerade gewachsen sind und im unteren Bereich möglichst wenig Beastung aufweisen. Zudem soll das Holz nicht zu dunkel sein, denn der Look des Mobiliars ist ein heller, skandinavischer.
Der Stamm wird komplett bis zum letzten Span genutzt, darauf legt Johannes Sudbrock großen Wert: „Deshalb lassen wir den guten Teil im nahe gelegenen Furnierwerk in dünne Furnierblätter messern und verarbeiten diese für große Möbelflächen wie beispielsweise bei Kleiderschränken, Wohn- und Regalwänden. Massivholz verwenden wir zum Beispiel für einzelne Tische, kleine Designartikel oder als Konstruktionsholz.“ „Was bei uns wie Holz aussieht, ist auch echtes Holz, innen wie außen, und keine Dekorfolie“, ergänzt Theres Sudbrock.
Wenn man weiß, dass aus einem Kubikmeter Holz 800 bis 1.000 Kubikmeter Furnier gewonnen werden kann, spricht das selbstverständlich auch aus Umweltperspektive für den Einsatz von Furnierholz. Neben Furnier, bei dem feine Furnierblätter vom Stamm gemessert und auf ein Trägermaterial aufgeleimt werden, wird auch das gesamte Restholz eines Stammes bei der Möbelherstellung, die Firmenchef Johannes Sudbrock als „industrielle Handwerksfertigung“ bezeichnet, verarbeitet. Beispielhaft dafür: das massive Eiche-Gestell des bereits mehrfach prämierten „Berliner Bocks“ aus Stammteilen, die für Systemmöbelzuschnitte nicht zum Einsatz kommen.
Einzigartig in Format und Farbe
Das Sudbrock-Mobiliar, das Endkunden in führenden Möbelhäusern kaufen können, ist bekannt für individuelle und funktionsstarke Modelle. „Wir bieten Wohnmöbel, Garderoben und Schlafraumeinrichtungen in einem Maßsystem. Jedes Modell aber kann nach den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Wir fertigen also nur Unikate“, ist Sudbrock stolz auf sein Sortiment, das „Lösungen schafft“ – insbesondere in Bezug auf perfekt zugeschnittene Stauräume, die neben klarem Design ein Höchstmaß an Platz offerieren. „Mir ist wichtig, dass unsere Kunden wissen: Sie müssen nicht zum Schreiner gehen, wenn sie passendes Mobiliar möchten. Es ist unsere Stärke, wie eine Manufaktur zu arbeiten und passgenaue Einzelstücke zu fertigen.“
Individuell präsentiert sich auch das Farbkonzept, für das Theres Sudbrock ebenso fachkompetent wie leidenschaftlich verantwortlich ist. „Die Kunst ist es, genau den richtigen Farbton zu finden, sagt Theres Sudbrock, die auf langlebige Lackfarben setzt und weiß: Nicht jeder Farbton ist eine „Möbelfarbe“. Die Colorationen gerade von Staumöbeln sollten nicht unbedingt „laut“ sein, sondern sie sollten sich eher dezent ins gesamte Farbkonzept der Einrichtung einfügen. Insofern arbeitet sie gerne mit pudrigen Tönen, die dem Möbelstück eine gewisse Leichtigkeit verleihen und es mit einem cleanen und freundlichen Flair überziehen. Die lösemittelfreien Wasserlacke werden mit UV-Licht abriebfest gehärtet und machen die Möbel im Alltag belastbar und wertbeständig.
Regionaler Arbeitgeber
„Wir definieren uns nicht nur über die Themen Holz und Möbelherstellung, sondern auch als regionaler Arbeitgeber“, formuliert Manfred Bühlmeyer. Der zukünftige Geschäftsführer legt großen Wert auf ein gutes Betriebsklima und einen engen, familiären Kontakt zu allen Mitarbeitern. „Wir wollen nicht nur unseren Kunden gegenüber für zuverlässiges, langlebiges Mobiliar stehen, sondern diese Eigenschaften auch gegenüber unseren Mitarbeitern leben: Sie sollen sich bei uns in beständigem Arbeitsumfeld wohl, sicher und geschätzt fühlen.“ Was den vielen angehenden und fertig ausgebildeten Tischlern ihrerseits am Arbeitgeber Sudbrock gefällt? Die Vielseitigkeit, die von ihnen gefordert wird, während sie ein Möbelstück mit modernsten Maschinen und Handarbeit von Anfang bis Ende begleiten.
Happy Birthday – 100 Jahre Erfolgsgeschichte
1922 macht sich der 29-jährige Johannes Sudbrock gemeinsam mit seiner 27-jährigen Frau Therese mit einer Tischler-Werkstatt im Zentrum von Wiedenbrück selbstständig. Der Sohn eines Tischlermeisters, bereits mit jungen 19 Jahren ein Meister seines Werks, stellt Wohn- und Schlafzimmer, Tische, Stühle, Schränke, Türen, Fenster, Treppen stets auf Bestellung her. 1928 ergänzen die beiden Pioniere die Werkstatt um ein Möbelgeschäft. Nun können sie eigenständig die hergestellten Möbel verkaufen. Der Handwerksbetrieb läuft, die Firma hat sich einen Namen gemacht. Johannes Sudbrocks Können wird hoch geschätzt – auch als Lehrmeister an der Berufsschule, als Kreisvorsitzender der Fachgruppe Möbel im Einzelhandelsverband und später als Obermeister der Tischlerinnung.
Kriegswirren, gesundheitliche Probleme – es folgen in den 1920er- und 1930er-Jahren schwere Zeiten, und so steht früher als geplant die Firmenübergabe an Franz Josef den zweitältesten Sohn des Paares an. Der hat das Talent für das Schreinerhandwerk geerbt und die Liebe seines Vaters Johannes zum Material Holz für sich entdeckt. 1948 steigt er mit gerade mal 22 Jahren in den Betrieb ein. Mit dem Feingeist für Künstlertum und Handwerksqualität seines Vaters Johannes sowie dem Geschäftssinn seiner Mutter expandiert Sudbrock und setzt auf die zunehmende Industrialisierung. Die Fertigung von Garderoben steht im Fokus, ein erster Messe-Auftritt bringt bundesweite Bekanntheit. 1957 siedelt sich das Unternehmen am heutigen Standort Bokel an und ist mit inzwischen 27 Mitarbeitern ein veritabler Mittelständler. Wachstum und Internationalisierung prägen die Folgezeit.
Seit 1989 ist Johannes Sudbrock eingestiegen. Seit 1997 bestimmt er die Geschicke des Möbelherstellers. Wie es das Schicksal will, stehen wieder ein Johannes und eine Theres an der Spitze des Unternehmens. Unverwechselbares Design, Spezialisierung auf echte Unikate im Bereich funktionsstarker Systemmöbel – Sudbrock positioniert sein Branding und ist mit dem Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit für die Zukunft aufgestellt.