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Das Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. In den eigenen vier Wänden beziehungsweise an einem Ort der Wahl zu arbeiten, wurde während der Pandemie – nicht zuletzt aufgrund politischer Vorgaben – zur Regel und wird auch in Zukunft den Arbeitsalltag bestimmen. Auch weil viele Arbeitnehmer dies weiterhin wünschen, sollten sich Arbeitgeber darauf einstellen, denn dies bedeutet immense technische Voraussetzungen, sofern man den höchsten Standards gerecht werden will.
Gastautor: Angelo Bonasera, Central Applications & Infratsructure Lead
Die Corona-Pandemie hat neben enormen gesellschaftlichen Herausforderungen auch die Digitalisierung beschleunigt – so sind viele digitale Trends deutlich schneller gewachsen als vor der Pandemie prognostiziert. Besonders die Pflicht zum Home-Office hatte den Arbeitsalltag in Deutschland auf den Kopf gestellt. Zwar bietet das Arbeiten von zu Hause viele Vorteile, doch die Herausforderungen für Arbeitgeber sind groß: Sie müssen die technischen Voraussetzungen für ein dauerhaftes mobiles Arbeiten schaffen und dabei allen Facetten gerecht werden – angefangen beim einfachen Datenzugriff, über das reibungslose Zusammenarbeiten aller Beschäftigten bis hin zur kompromisslosen Datensicherheit. Unsere Vision sieht folgendermaßen aus: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten von überall aus arbeiten können – mit einem Single-Sign-On, also mit einer einmaligen Anmeldung, um anschließend auf alle nötigen Daten und Dokumente zugreifen zu können. Die aktuelle Situation sieht bei vielen Unternehmen allerdings noch anders aus. Oft befinden sie sich noch in einer On-Premise-Welt. Das bedeutet, dass die Zugänge auf Laufwerke über unterschiedliche VPN-Gateways erfolgen. Das Ziel sollte es stattdessen sein, über eine einzige elektronische Identität – ID – Zugriff auf alle Daten und Dokumente in einer Cloud zu ermöglichen und Gruppenzugriffsberechtigungen bereitzustellen.
Allgemein besteht die IT-Unternehmenswelt der Zukunft im Grunde aus drei Elementen: der Hardware, der Identifikation und dem Access-Management. Die Beschäftigten für das mobile Arbeiten mit der notwendigen Hardware auszustatten, ist für die Unternehmen – entsprechende finanzielle Mittel vorausgesetzt – relativ einfach. Und auch die Frage der elektronischen ID ist bei vielen Unternehmen bereits gelöst. Eine Herausforderung bedeutet mitunter das Access-Management. Ein enorm wichtiger Punkt ist es dabei, die Sicherheit zu gewährleisten und einen unberechtigten Zugriff auf Daten abzuwehren. Um gleichzeitig den Arbeitsfluss der Beschäftigten nicht einzuschränken, hat sich die wichtige Multifaktor-Identifizierung bewährt gemacht. Letztlich dreht sich für die IT alles darum, den Mitarbeitenden zu ermöglichen, von überall aus die gleiche Leistung erbringen zu können. Für die IT-Systeme sollte es also künftig egal sein, von wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten: von zuhause, von unterwegs oder auch hybrid in den Büros. Letztlich sollen sie nur einen Internetzugang benötigen!
Dass sie darüber hinaus bei Fragen und Problemen jederzeit einen angemessenen IT-Support zur Verfügung gestellt bekommen sollten, versteht sich von selbst. Seit März 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, haben sich viele Firmen auf diese neue Situation eingestellt, bis sich die Situation im Sommer 2021 zu normalisieren schien. Nachdem die Corona-Pandemie nach Einführung der Impfstoffe bereits überwunden schien und die Rückkehr ins Office an vielen Stellen vorangetrieben wurde, machte die Omikron-Welle den meisten dieser Pläne jedoch einen Strich durch die Rechnung. Um diese sich rasant verbreitende Welle zu brechen, gab es neben weiteren Maßnahmen nun erneut eine Home-Office-Pflicht.
Für die Arbeitnehmer liegen die Vorzüge des Wohnzimmer-Büros auf der Hand: Ob morgens eine Dreiviertelstunde länger zu schlafen, Joggen in der Mittagspause oder sich abends früher den eigenen Hobbies widmen. Verständlich, dass viele Menschen diese Annehmlichkeiten auch nach Covid-19 genießen wollen. Das Problem dabei? Nur etwa ein Viertel der HR-Verantwortlichen schalten Anzeigen für solche Remote-Jobs. Dass es auch anders geht, zeigt Riverty (ehemals Arvato Financial Solutions) – beim Finanzdienstleister gibt es nicht nur in Zeiten der Home-Office-Pflicht weitreichende Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten: Die Angestellten dürfen 80 Prozent ihrer monatlichen Arbeitszeit außerhalb des Büros ableisten – der Arbeitsort kann dabei frei gewählt werden. Die Basis für das Konzept: Vertrauen in die Mitarbeiter.
Die Unternehmen erhoffen sich davon nicht nur eine verbesserte Motivation der Arbeitnehmer, sondern möchten auch selbst davon profitieren. Schließlich erhöht die Möglichkeit zum dauerhaften Home-Office die Attraktivität des Arbeitgebers. Das zeigt sich bereits in den Zahlen von Riverty: Im ersten Jahr seit Einführung des Konzepts zum mobilen Arbeiten gab es deutlich mehr Bewerbungen im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Mitarbeiterbindung wird durch flexible Arbeitsmodelle positiv beeinflusst. Interne Umfragen haben ergeben, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter gestiegen ist. Das mobile Arbeiten führt demnach zu einer hohen Zufriedenheit.
Um diese Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeiter zu erhalten, müssen Unternehmen auf dem Weg in das Büro der Zukunft nicht nur auf hybride Arbeitsmodelle setzen. Das mobile Arbeiten ist nur ein Schritt in Richtung zukunftsorientierter und attraktiver Arbeitsmodelle, weitere Steps müssen folgen. Dazu gehört das agile Arbeiten und die Einführung des sogenannten Cross-Border-Leadership, bei welchem Verantwortung nicht mehr von einem Standort abhängig ist, sondern strikt nach Kompetenzfeldern ausgewählt wird. Beides gibt Arbeitgebern und Angestellten neue Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten.