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Gespräch mit Heike Winter, Geschäftsführerin der GENO Immobilien GmbH.

Die städtebauliche Entwicklung in der Region liegt Heike Winter, Geschäftsführerin der GENO Immobilen GmbH, am Herzen. Die Projektentwicklerin realisiert neue und intelligente Wohnprojekte und trägt zur baulichen Entwicklung der Region bei. faktor3 sprach mit Heike Winter über die Entwicklung von Grundstücken und Projekten.

Frau WInter, worauf achten Sie bei der Entwicklung von Grundstücken und Projekten?

Jedes Grundstück, jedes Projekt, jede Nachverdichtung oder Sanierung ist immer wieder eine Herausforderung und muss individuell betrachtet werden. Für kein Projekt hat man eine Blaupause, keinen immer wieder zu übertragenden Standard. Dennoch gibt es aber wichtige Kriterien, die für die Entwicklung und Beurteilung von Grundstücken und Flächen immer wieder notwendig sind. An ihnen orientiert sich die zukünftige Entwicklung. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen auch die menschlichen Bedürfnisse und nicht die reine Gewinnmaximierung.

Können Sie das konkretisieren?

Zunächst ist die Lage eines Grundstücks beziehungsweise einer Fläche relevant. Wir müssen folgende Fragen beantworten: Wie sieht das Umfeld aus? Für welche Zielgruppen soll der Wohnraum geschaffen werden? Wollen dort junge oder ältere Menschen wohnen? Wenn man die genaue Zielgruppe herausgefunden hat, muss man analysieren, wie hoch das Budget für Miete oder Kauf ist. Darüber hinaus gilt es, die Bedarfe wie Spielplätze, Busanbindungen, Stellplätze für Autos etc zu ermitteln. Für uns als GENO ist es auch stets wichtig, soziale Komponenten, energetische und ökologische Standards und die gesamte Infrastruktur eines Projektes im Blick zu haben. Soll heißen: Das, wir planen, soll nicht nur eine optimale Lösung für das betreute Objekt sein, sondern auch eine sinnvolle Ergänzung der Umgebung darstellen. Das stärkt beide Seiten! Wenn alles stimmig ist, gibt es mehrere Gewinner.

Nennen Sie doch einmal ein paar Beispiele.

Gelungene Beispiele für innerstädtische Entwicklungen sind das Kaiserquartier und der Kolbeplatz in Gütersloh. Im Zentrum der Stadt ist mit dem Kaiserquartier ein Wohnquartier in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und Busbahnhof entstanden. Mit einer Durchmischung aus Wohnflächen und Büro-, Praxis, und Gastronomieflächen hat man ein breites Spektrum innerstädtischer Nutzungsmöglichkeiten. Hier bieten wir zeitgemäßes Wohnen von der Single-Wohnung bis zur großzügig gestalteten Eigentumswohnung mit Dachterrasse, Wintergarten oder Balkonen an. Beim Kolbeplatz in Güterslohs war die Aufgabenstellung, die relativ kleinteilige Struktur mit platzseitigen Arkaden aufzunehmen und mit heutigen modernen Inhalten zu füllen und in eine moderne Architektursprache umzusetzen.

Haben Sie auch ein Beispiel für die Entwicklung einer landwirtschaftlichen Fläche?

Ich nenne in diesem Zusammenhang gerne das Beispiel Krullsbachaue. Isselhorst ist ein dörflich geprägter Standort, bei dem es wichtig war, das vorhandene bauliche Umfeld zu berücksichtigen, dabei aber eine zeitgemäße Architektursprache und Bauweise zu wählen. Mit der Planung wurde Wohn- und Lebensraum für unterschiedliche Altersstrukturen geschaffen, damit sich die Neubaumaßnahme gut in das Umfeld vernetzt und die neuen Bewohner sich vergleichbar mit einer gewachsenen Entwicklung einfügen.

Gibt es darüber hinaus noch andere Projekte, die Sie erwähnen können?

Das Gebiet Auf der Benkert ist ein gelungenes Beispiel für eine größere Nachverdichtung. Mit Haus Buchwald in Gütersloh ist ein denkmalgeschütztes Gebäude aus der Gründerzeit als Gesicht des neuen Wohngebiets Auf der Benkert aufwendig saniert worden. Wir haben das gesamt Areal überplant. Zuvor war Haus Buchwald 15 Jahre von der Stadt als Unterkunft für Aussiedler und als Kindertagesstätte genutzt worden.
Hinter der Villa sind 12 Einfamilienhäuser entstanden. Man kann hier eine sehr starke Gliederung erkennen. Im vorderen Bereich sind zwei Reihen mit Hauszeilen. Die Reihenhäuser liegen mit den Gärten zueinander. In der Mitte ist ein kleiner Düngeweg, der gleichzeitig auch ein Gebäude für ein Blockheizkraftwerk erschließt. Zusammen mit Haus Buchwald ist es ein sehr schönes Gesamtensemble entwickelt worden. In eine ähnliche Kategorie passt das Wohnen am Ostmark in Bielefeld. In zentraler Lage sind in drei einzelnen Gebäuden moderne und helle Eigentumswohnungen in Größen von 63 bis 112 Quadratmetern mit klaren Grundrissen und einer gelun-genen Formsprache entstanden. Durch die Mischung verschiedener Wohnungsgrößen mit Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen bietet diese Neubaumaßnahme Angebote für die unterschiedlichsten Alters- und Lebensphasen.
Ein weiteres Beispiel: Nach einer intensiven und kreativen Planungs- und Entwicklungszeit von gut zwei Jahren ist mit dem Wohnquartier Hellingrottstraße in stadtnaher Lage von Wiedenbrück eine moderne und hochwertige Wohnbebauung realisiert worden. Hier steht die Umnutzung einer alten Gewerbefläche (Konversionsfläche) zu einem modernen Wohnquartier im Fokus. Das Wohnquartier Hellingrothstraße verstehen wir als zeitgemäße Aufgabe in einer Zeit, in der Wohnraum in stadtnahen Lagen so stark nachgefragt wird wie nie zuvor. Entstanden sind hier 57 Wohnungen als Eigentums- und Mietwohnungen und 28 Häuser als Einfamilien-, Ketten-, und Doppelhäuser.

Worin liegt der Reiz bei der Entwicklung von Wohnbauflächen?

Wenn Projektentwickler gut arbeiten, kann man aus jeder Lage etwas Ordentliches entwickeln. Was wir im Moment brauchen: Ausdauer, Geduld und einen unaufgeregten und sachgerechten Umgang mit Zielkonflikten, die durch Politik und Verwaltung gestreut werden – darüber hinaus gute Leute und einen guten Blick!

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