Fotos: Detlef Güthenke

Es war ein wunderschöner Frühlingstag, als sich die Mitglieder der Vespa-Gruppe „Vespa fahren“ zu einem ganz besonderen Ausflug versammelten. Ziel: der legendäre pilzförmige 60er-Jahre Kultimbiss in Borgholzhausen, der perfekt zur Retro-Ästhetik ihrer geliebten Vespas passte. Diese Ausfahrt war nicht nur ein einfacher Ausflug, sondern mal wieder ein Beispiel der Gemeinschaft und der Leidenschaft für das markante Zweirad.

Italienische Kultur auf zwei Rädern
Raffaele Paparatti (50), neben Thomas Siegmann aus Gütersloh einer der Initiatoren der Gruppe: „Vespas sind mehr als nur Roller. Sie sind ein Lebensgefühl, ein Stück italienische Kultur auf zwei Rädern!“ Als Enrico Piaggo 1946 die erste Vespa präsentierte, hätte niemand gedacht, dass 79 Jahre später so viele dieser zeitlosen Klassiker über die Straßen rollen würden. Für Raffaele, der seit 1978 in Deutschland lebt, ist die Vespa – im wahrsten Sinne des Wortes – eine „wunderbare Möglichkeit, Lebensfreude zu erfahren.“

Die Gruppe wurde 2021 gegründet, nachdem Raffaele aus gesundheitlichen Gründen den vorherigen Vespaclub verlassen musste. Zusammen mit Thomas Siegmann fand er Gleichgesinnte, die die Liebe zur Vespa mit ihm teilen. Mit mehr als 30 Mitgliedern – vom 22-jährigen Vespa-Neuling bis hin zu älteren Fahrern über 60 – zelebriert die Gruppe das Gemeinschaftsgefühl und den Spaß am Fahren, ganz ohne Verpflichtungen. Bei den meisten Mitgliedern dominieren alte Vespas, und sogar eine Lambretta findet sich in den Reihen.

Auch eine Lambretta LI, Baujahr 1962, ist am Start (vorne links).

Absolute Hingabe
Die Fahrt nach Borgholzhausen war geprägt von lässigen Stopp-Pausen, fröhlichen Gesprächen und dem unverwechselbaren Sound der Vespa-Motoren. Raffaele selbst hat im Laufe der Jahre seine Sammlung auf sieben Vespas reduziert, darunter eine PK XL, eine PX und mehrere V50-Modelle, die alle in bunten Retro-Designs erstrahlen. Sein Traum bleibt die Faro Basso, die er vielleicht eines Tages sein Eigen nennen wird. Diese Hingabe spiegelt sich im Know-how wider, das er sich als gelernter Automechaniker selbst angeeignet hat. Auf die Frage, was als Nächstes auf dem Programm steht, verrät Raffaele: „Eine gemeinsame Fahrt zur Nordsee steht an! Und vielleicht wagen wir uns auch nach Italien. Wer weiß?“

Die Gruppe „Vespa fahren“ ist mehr als nur eine Ansammlung von Zweirad-Enthusiasten. Sie verkörpert das italienische Lebensgefühl – Freiheit, Stil und die Freude am Fahren. Mit jedem Kilometer, den sie gemeinsam zurücklegen, wachsen die Freundschaften und werden unvergessliche Erinnerungen geschaffen. Es bleibt spannend, wohin die Reise mit den geliebten Vespas als nächstes führt …