Ihr Herz schlägt für Papier – und genau deshalb gibt sie alte Bücher und Co. auch nicht aus der Hand, bevor sie ihnen nicht ein zweites Leben geschenkt hat: als Handy-Cover, Memo-Mappe oder aufgemöbeltes Paperback; als Lesezeichen, Collage oder gar als eine Garten-Skulptur. Frauke Jessen-Narr ist Papier-Künstlerin.
Kategorie: Aus der Ausgabe Frühjahr 24
Von Muscheln,Metalldosenund Müllmit „Meerwert“
Ob Kunst aus Müll oder Kreatives aus Trush, Recycling muss nicht immer praktisch sein – es kann tatsächlich auch schön sein. Inspirierend. Kulturell bedeutend. Adelheid Eimer, Grafik-Designerin aus Gütersloh, ist eine der Künstlerinnen im Kreis, die eben auch Abfälle in den Stand der Kunst erhebt.
Da wächst was!
Öffentliche Bibliotheken verändern sich (wie alles andere auch): Sie werden immer mehr zu Aufenthalts- und Begegnungsorten und ihre Ausleihangebote erweitern sich. Susanne Damisch, Leiterin der Stadtbibliothek Werther, gewährt Einblicke in eine der kleinsten hauptamtlich geführten öffentlichen Bibliotheken im Kreis Gütersloh mit 1.300 angemeldeten Leserinnen und Lesern. Sie berichtet von der Geburtsstunde der dortigen „Bibliothek der Dinge“ und von der „Saatgutbibliothek“ – der jüngsten Weiterentwicklung im Haus Werther an der Schlossstraße.
Trash Hunter laufen im Kreis
Von A wie Altglas bis Z wie Zigarettenstummel – es gibt nichts, was die Menschen nicht mir nichts dir nichts wegschmeißen. Aus den Augen aus dem Sinn, egal wo sie gehen und stehen. Und da sind leergesoffene Flachmänner und vermeintlich lässig weggeschnippte Kippen noch das Normalste, was Trash Hunter Ralf Külker und seine Saubermacher aus der freien Natur räumen. Seit wann er Schweineköpfe und Sextoys, Kühlschränke und Kloschüsseln vom Wegesrand sammelt und warum er im Kreis Gütersloh statt gegen Windmühlen gegen wilden Unrat kämpft? Wir haben mit dem engagierten Müllsammler gesprochen.
Kaffee, Kuchen und Kaputtes
Wegwerfen? Denkste! Das ist das Motto vom Repair Café Rheda-Wiedenbrück, das einmal monatlich während der Schulzeit die Türen zum Foyer der Osterrath-Realschule öffnet. Hier, am Burgweg, wird dann zwischen 14 und 17 Uhr genagelt, geklebt und geklammert; gelötet, gestopft und geflickt – aber bitte mit Sahne, Torte und Kaffee und mit ganz viel Zwischenmenschlichem.
Alles sauber!
Im Gütersloher Klärwerk Putzhagen kommen pro Jahr etwa 6,3 Millionen Kubikmeter Abwasser aus privaten Haushalten und Gewerbebetrieben an. Das Abwasser enthält nicht nur Fäkalien, sondern auch Speisereste, Papier oder Reststoffe aus der Industrie. Bevor das Klärwerk das Wasser in die Dalke leiten kann, durchläuft es einen gründlichen Reinigungsprozess.
Warenwelt der zweiten Chance
Voilá, die Kaffeetafel ist gedeckt. Einmal komplett die „Wildrose“ von Villeroy & Boch, darunter das weiße Damast-Tischtuch. Das „gute Besteck“ ist auf Hochglanz poliert, und neben der bauchigen Kanne steht eine einzelne Rose in schlanker Vase. Um den Esstisch aus Kiefernholz gruppieren sich gepolsterte Stühle mit hohen Lehnen. Alles etwas „Yesterday“, aber so feinfühlig arrangiert, dass man sofort Platz nehmen möchte an diesem heimeligen Ort. Weil der Kaffee hier vermutlich so schmeckt, wie die Kanne verspricht und die Sahne zum Kuchen noch mit der Hand geschlagen worden ist. Man wird ja noch träumen dürfen.
Das hält die nächsten 300 Jahre
Am nachhaltigsten ist es, wenn etwas gar nicht neu produziert, sondern wiederverwendet wird. Das funktioniert tatsächlich auch beim Bauen. Mit 35 Jahren Erfahrung im Bereich Baudenkmalpflege weiß die Rietberger Fachwerkstatt Drücker, wie nachhaltiges Bauen funktioniert.
Von Beginn an natürlich
Es sind die 1980er, die Zeit der Bioläden und Anti-Atomkraftbewegung. Grüne Politik kommt auf, das Bewusstsein der Menschen für den Umgang mit unserer Umwelt wächst. So auch bei Gisela Kaufmann-Maas und Reinhard Maas, die kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes auf der Suche nach einer Alternative zur müllintensiven Plastikwindel sind. Fündig werden die Beiden bei einem Produzenten in Süddeutschland, der allerdings nur an gewerbliche Kunden liefert. Also melden sie ein Gewerbe an, ohne zu ahnen, welche Erfolgsgeschichte damit beginnt.
Sonnige Aussichten
Mit 2.264 Sonnenstunden pro Jahr* liegt Gütersloh weit
hinter Deutschlands sonnigster Stadt Offenburg mit 2.791 Stunden.
Dennoch zählt die jüngste Großstadt Deutschlands in Solarausbau-Rankings regelmäßig zu den Top-Adressen.