faktor³ im Gespräch mit Thomas Hagedorn

Was ist der Vorteil, wenn das Abreißen und Revitalisieren Hand in Hand geht und von ein und demselben Fachmann durchgeführt wird?

Für unsere Kunden bietet es enorme Vorteile, dass wir alles aus einer Hand anbieten. Angefangen von der hohen Planungssicherheit bis zur garantierten Qualität, Sicherheit und Sorgfalt.

Was reizt Sie am Innovationskonzept der Revitalisierung und worauf achten Sie da besonders?

Wir sind überzeugt: In jeder Fläche steckt Potenzial. Es muss nur entdeckt und gehoben werden. Egal ob es um ein Kraftwerk geht oder den dicht bebauten innerstädtischen Raum. Man muss die Herausforderungen und Chancen sehen – und das tun wir. Wichtig ist bei der Flächenentwicklung, dass die Bedürfnisse aller Zielgruppen miteinbezogen werden. Nur wenn die Blickwinkel der Eigentümer, Investoren, Logistiker und Projektentwickler mit in die Planung integriert werden, können wir sinnvolle Nutzungskonzepte entwickeln.

Bei welchen großen Bau-Projekten sind Sie derzeit als „Erneuerer“ tätig?

Wir sind deutschlandweit tätig und revitalisieren ganze Kraftwerke und ausgediente Industrieareale. Zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel stand zum Beispiel einst das Steinkohlekraftwerk Gustav Knepper. Bis 2014 lief der Betrieb, dann wurde das Kraftwerk vom Netz genommen. Übrig blieben eine 59 Hektar große Brache, 750.000 Kubikmeter umbauter Raum und der dringende Wunsch nach einer zukunftsorientierten Revitalisierung des strategisch günstig gelegenen Areals an den nahe liegenden Autobahnen. Lange traute sich niemand an die Neugestaltung heran – zu unkalkulierbar erschien das Risiko. Doch dann übernahmen wir nicht nur die Fläche samt Kraftwerk, sondern auch alle damit verbundenen Risiken. Zwei Kommunen waren am Kraftwerk beteiligt. Mit unseren Planerinnen und Planern wurde auf Basis des komplexen und anspruchsvollen Planungsrechts ein für beide Kommunen optimales Nachnutzungskonzept für Gewerbe, Industrie und Logistik geplant. Für die komplette Revitalisierung waren zwei bis drei Jahre angesetzt, in denen die gesamte Hagedorn-Prozesskette zum Einsatz kam: Abbruch, Rückbau, Sanierung der Altlasten, Baurechtschaffung und Tiefbau.

Revitalisierung in Gütersloh – wo waren oder sind Sie hier aktiv?

„Ein großes Projekt war die Entwicklung des einstigen B+R-Geländes im Gütersloher Norden. Nach der Insolvenz des Traditionsbetriebs lag die Fläche erst einmal brach. Bis wir uns ihrer annahmen. In nur zwei Jahren wurde die Fläche baureif gemacht. Die aufbereitete und insgesamt 54.000 Quadratmeter große Fläche bestand am Ende aus drei Teilstücken. Für zwei der Flächen wurde schnell eine passgenaue Nutzung identifiziert: Dort sollten ein DHL-Verteilzentrum und ein innovatives Burger-King-Restaurant mit deutschlandweit einzigartigem Konzept entstehen. Den dritten Teil nutzen wir selbst. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstand dort in Zeiten des Wohnungsmangels unser Boardinghouse. Eine moderne Unterkunft, die privaten Wohnungen gleicht, aber den Service hotelähnlicher Leistungen bietet.

Stichwort Gleis 13, was hat es damit auf sich?

Nicht nur die Entwicklung von Gewerbegebieten gehört zu unseren Kernkompetenzen. Im Herzen Güterslohs haben wir dem ehemaligen Güterbahnhof neues Leben eingehaucht und gemeinsam mit dem Projektentwickler Christoph Borchard ein modernes Stadtquartier verwirklicht. Auf der 300 Meter langen und 38 Meter breiten Fläche wurden vier neue Gebäude geplant. So entstanden 20.000 Quadratmeter Gewerbefläche, und dem Areal wurde durch einen modernen Gewerbemix und Freizeitangebote ein neuer Charakter verliehen. Die innovative Architektur sollte den zukünftigen Flächen einen einzigartigen Charme verleihen. Mit dem Bau von Haus 1, dem sogenannten Schüttflix-Tower, wird das Projekt im nächsten Jahr mit einem architektonischen Highlight vollendet. Die Entwicklung ist eine echte Investition in die Stadt, denn mit der Quartiersentwicklung am Gleis 13 werden Leben und Arbeiten neu definiert. Das alles hat Gleis 13 für Gütersloh – aber auch überregional – zu einem städtebaulichen Leuchtturmprojekt gemacht.

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