Gütersloh. Im Matheunterricht dominieren Zahlen, Formeln und Gleichungen. Doch sowohl beim Lehren als auch beim Lernen spielt besonders die Sprache eine entscheidende Rolle. Mit dieser können die Lehrinhalte beschrieben, erklärt und begründet werden. Warum dies insbesondere bei Kindern mit Förderbedarf wichtig ist, begründete Prof. Dr. Kerstin Gerlach in ihrem Vortrag ‚Mit Sprache neu rechnen‘. Nahezu100 Mathematiklehrkräfte der Gütersloher und Bielefelder Grund- und Förderschulen folgten ihren Ausführungen beim PReSch-Fachtag am 13. März im Jugendgästehaus in Bielefeld. PReSch ist kurz für Prävention von Rechenschwierigkeiten und ist ein gemeinsames Projekt der Schulämter und Schulpsychologischen Beratungsstellen in Bielefeld und im Kreis Gütersloh, der Reinhard-Mohn Stiftung und der Universität Bielefeld.

Ziel des Projektes ist es, Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen in einer einjährigen Fortbildung auszubilden und zu sensibilisieren, sodass sie bereits in der Schuleingangsphase Kinder mit mangelndem mathematischem Vorwissen erkennen. Auf diese Weise können sie diese frühzeitig diagnosebasiert fördern und so der Entstehung von Rechenschwierigkeiten entgegenwirken. Dabei stehen Kompetenzorientierung, das gemeinsame Erforschen mathematischer Zusammenhänge, das Lernen am Material und Sprache im Vordergrund. Am Ende der Jahrgangsstufe 4 sollten alle Kinder über mindestens ausreichende Basiskompetenzen verfügen.

Neben den PReSch-Fortbildungen finden regelmäßige Fachtagungen mit Impulsvorträgen statt. Dabei haben die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, sich in Workshops zu Übungsformaten und Anschauungsmaterialien für den Mathematik- und Förderunterricht auszutauschen und zu informieren.

Das PReSch-Projekt gibt es bereits seit zehn Jahren. In dieser Zeit haben 411 Lehrkräfte (159 aus Bielefeld, 252 aus Gütersloh) an den Fortbildungen teilgenommen. In Bielefeld konnten 47 von 48 Grundschulen und 3 von 13 Förderschulen erreicht werden, im Kreis Gütersloh sind es alle 57 Grundschulen und 7 von 11 Förderschulen.

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