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Emsland Beton reanimiert den Güterbahnhof in Avenwedde und entlastet so Umwelt und Klima

Fotos: Wolfgang Sauer

Der Verkehrssektor ist in Deutschland einer der Hauptverantwortlichen für den Ausstoß von Treibhausgasen. Um dies zu ändern, wäre die Verlagerung von Waren und Gütern von der Straße auf die klimafreundlichere Schiene dringend notwendig. Doch allzu oft bleibt es nur bei Absichtserklärungen, scheitern sinnvolle Vorhaben immer wieder an administrativen oder finanziellen Hürden. Mit der Reanimation des Avenwedder Güterbahnhofs zeigt die Unternehmensgruppe Emsland Beton, wie erfolgreich dieser Weg sein kann.

1988 wurden am Bahnhof Isselhorst-Avenwedde die letzten Güter umgeschlagen. Seitdem schlummerte das Gelände, auf dem zuletzt ein Altmetallhandel ansässig war, sanft vor sich hin – bis Anfang 2020 die Frankenfeld Junior Baustoffgroßhandel GmbH & Co. KG und die damit verbundene Emsland-Gruppe auf das Objekt aufmerksam wurde. Klaus Draier, Fuhrpark- und Werkstattleiter des Unternehmens, erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Wir suchten einen Umschlagplatz in der Nähe, um den Kies und Sand, den wir für die Produktion in unseren Mischtürmen brauchen, zwischenlagern zu können und so die Verfügbarkeit dieser wichtigen Rohstoffe sicherzustellen. Gleichzeitig haben wir darin von Anfang an auch die Chance gesehen, durch die Reduktion der Lkw-Fahrten und die daraus resultierende Verminderung unseres CO2-Footprints etwas für Umwelt und Klima zu tun.“

Nach 18 Monaten betriebsbereit

Bereits Ende 2021 erfolgte der Kauf des Areals, dass nur knapp 500 Meter vom Betonwerk Grün-Weiß entfernt liegt. Zahlreiche Gespräche und Verhandlungen mit Behörden und Anteilseignern folgten, angefangen von der Bezirksregierung über die DB Netz AG bis hin zur Stadtverwaltung und Anwohnern. „Allein die vorbereitenden Arbeiten waren schon ausgesprochen zeit- und arbeitsintensiv. Was unser Projektleiter Klaus Goedecke in dieser Zeit auf die Beine gestellt hat, ist schon beachtlich“, lobt Klaus Draier den Kollegen. Doch auch die Arbeiten am Güterbahnhof selbst gingen gut voran. Zwei neue Gleise wurden verlegt und ausgeschottert, drei Weichen erneuert, einige neue Schüttgutboxen errichtet sowie Lärmschutzwandungen und Baumpflanzungen gesetzt, um die Anwohner vor übermäßiger Lärmbelästigung zu schützen. Eine echte Teamleistung, die nach Überzeugung von Klaus Draier aber ohne die vorbehaltlose Unterstützung der Geschäftsführung nicht möglich gewesen wäre: „Unser geschäftsführender Gesellschafter Stefan Krane ist Vater von zwei Kindern und ein Freund nachhaltigen Handelns. Für ihn ist Nachhaltigkeit ein zentraler Teil der Unternehmensstrategie, was sich im operativen Geschäft immer wieder zeigt, und der Güterbahnhof eine Investition in die Zukunft.“
 
Am 27. Oktober 2023 war es dann endlich so weit: Der erste Zug mit Kies und Sand hielt nach über drei Jahrzehnten wieder am Güterbahnhof Avenwedde-Isselhorst. Für Klaus Draier ein besonderer Moment und Lohn der harten Arbeit der vergangenen Monate: „Wir sind Anfang 2021 bei null angefangen und nur eineinhalb Jahre später bereits betriebsbereit. Darauf können wir schon stolz sein.“ Bis heute sind bereits zehn Güterzüge in Avenwedde-Isselhorst abgefertigt worden, mit einem Gesamtvolumen von circa 30.000 Tonnen. Wichtige Produktionsbestandteile, die nach der Entladung in Schüttgutboxen zwischengelagert werden, bevor sie zu den neun Mischtürmen des Unternehmens in der Region weiterverteilt werden.

Deutliche Reduktion der CO2-Emissionen

Noch läuft nicht alles perfekt, muss an der ein oder anderen Stelle noch nachjustiert werden. Dennoch ist das Projekt aus Sicht von Klaus Draier schon heute ein voller Erfolg mit viel Potenzial für die Zukunft: „Durch die Einbindung des Güterbahnhofs in unsere Transportketten verkürzen wir die Wegstrecken, die wir bisher mit Lkws bewältigt haben, um mindestens die Hälfte, das heißt wir reduzieren auch unseren CO2-Ausstoß erheblich. Und dabei sind wir erst am Anfang. Wenn es uns gelingt, den Güterbahnhof voll auszulasten, können wir von unserer Flotte mit insgesamt 21 Fahrzeugen, von denen ein Großteil bereits die neue Euro-6-Norm erfüllt, rein rechnerisch die Emission von bis zu neun Lkws einsparen“, richtet Klaus Draier den Blick nach vorne. Das bedeutet gleichzeitig eine deutlich niedrigere Belastung der anliegenden Ortsteile Avenwedde und Friedrichsdorf. Hier geht die Zahl der Durchfahrten langfristig von mehr als 250 pro Woche auf Null.“ Ein Ziel, an dem das Unternehmen bereits intensiv arbeitet. So laufen aktuell Gespräche mit Unternehmen, die überlegen, den Güterbahnhof ebenfalls in ihre Logistikketten einzubinden. Mit der Firma Münstermann Betonsteinwerk habe man bereits ein erstes Unternehmen überzeugen können, erzählt Klaus Draier.

Gute Perspektiven also, deren Umsetzung aber auch von der weiteren Entwicklung am Standort abhänge: „Wir müssen erstmal die noch ausstehenden Arbeiten abschließen, dann sehen wir weiter. Vielleicht war unser Engagement der Startschuss für andere, ebenfalls nachhaltigere Wege beim Transport ihrer Waren und Güter zu gehen und so Umwelt und Klima zu entlasten. Uns als Initiator dieses Projektes würde dies in jedem Fall freuen.

Größter Teil des jährlichen Rohstoff-Verbrauchs

Sande, Kiese und Natursteine, sogenannte Massenrohstoffe, machen mengenmäßig den größten Teil des jährlichen Rohstoffverbrauches in Deutschland aus. Allein in Nordrhein-Westfalen liegt der Gesamtbedarf von Kies und Sand bei rund 55 Millionen Tonnen jährlich.

Eingesetzt werden diese Rohstoffe in einer Vielzahl von Anwendungen:

» 208 Tonnen für ein Einfamilienhaus mit Keller
» 1.300 Tonnen für das Fundament eines Windrades mit drei Megawatt Nennleistung
» 11.000 Tonnen für einen Kilometer Radweg
» 23.000 Tonnen für einen Kilometer Kreisstraße
» 35.000 Tonnen für einen Kilometer Schienenweg
» 87.000 Tonnen für einen Kilometer Bundesstraße
» 216.000 Tonnen für einen Kilometer Autobahn

Rein rechnerisch verbraucht damit jeder Bundesbürger rund 2,78 Tonnen Sande und Kiese pro Jahr.  
 
(Quelle: Statistisches Bundesamt und
Bundesanstalt für Geowissenschaften)

www.emslandbeton.de

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